19.12.2022
Steven ist schwer krank: Einmal noch mit Oma in Ferien fahren
Steven K. leidet an einer seltenen Erbkrankheit, die tödlich endet. Viele Verwandte sind bereits daran gestorben. Er weiß nicht, wieviel Zeit ihm noch bleibt und möchte „noch etwas Schönes erleben“.
Er hat viele Operationen hinter sich – und aktuell eine vor sich. Nächste Woche soll – nicht zum ersten Mal – ein Tumor aus seinem Kopf entfernt werden. Wieder einmal muss Steven K. in die Klinik. Das ist typisch für die unheilbare Krankheit Neurofibromatose Typ 2 (NF 2): An Zellen des Nervensystems bilden sich ständig Tumoren. Die sind zwar gutartig, müssen aber dennoch nicht selten entfernt werden. Sie wachsen insbesondere im Gehirn und am Rückenmark, aber auch an Seh- und Hörorganen. Das kann zur Taubheit führen.
Steven kämpft mit den Folgen einer Hirnblutung
Auch Steven K. hört sehr schlecht. Seit einer Hirnblutung im Sommer dieses Jahres hat er zudem Mühe, Wörter und Sätze zu formen. Aber er strengt sich sehr an, auch dank regelmäßiger Logopädie habe er große Fortschritte gemacht, sagt er und erzählt von seinem großen Traum, einer Reise nach Amerika. Dort lebe sein Papa, in Detroit. Allerdings kann sich Steven K. nur undeutlich an ihn erinnern, denn er war noch sehr klein, als der Vater die Familie verließ. Er hat auch keinen Kontakt zu ihm. Doch er malt sich aus, wie schön es wäre, ihn zu treffen.
Enges Verhältnis zur Großmutter
Seine Mutter, die ebenfalls an NF2 litt, starb, als Steven sechs Jahre alt war. Auch sein Opa und sein Bruder seien an der Erbkrankheit gestorben, sagt er. Aber die Oma lebt. Sie ist weit und breit die einzige Angehörige. Ein Leuchten geht über Steven K.´s Gesicht, wenn sie erwähnt wird.
Trotz Krankheit stark ehrenamtlich engagiert
Während der Pandemie hat er aus freien Stücken eine Online-Weiterbildung zum IT-Systemadministrator im Gesundheitswesen absolviert. Außerdem war er, solange es möglich war, sozial engagiert: Nach der Schule machte er ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer geriatrischen Klinik und war sowohl auf Station als auch in der Ambulanz eingesetzt. Als Ehrenamtlicher beim Bayerischen Roten Kreuz leistete er Sanitätsdienste bei Sport- und kulturellen Veranstaltungen.
Kaum Geld zur Verfügung
Mittlerweile jedoch ist sein Alltag bestimmt von Arztbesuchen und Therapien. Gerne verbringt er Zeit mit Freunden, aber er ist immer knapp bei Kasse. Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Er bekommt Leistungen vom Jobcenter, doch die sind so gering, dass er sich damit kaum über Wasser halten kann, zumal er Schulden abbezahlen muss.
Direkte Hilfe für Steven K.