08.01.2023

„Zeit, zusammen etwas Gutes zu tun“

enuss für Leib und Seele wurde den 180 Gästen des Benefiz-Dinners im Schloss Erbach am Samstag geboten. Der Erlös geht an drei Hilfsorganisationen.

Die Gäste haben Platz genommen, das Essen ist vorbereitet, das Personal steht in den Startlöchern. „Stopp – neuer Plan“, hallt es durch die Küche: Zuerst Auftritt der „Accademia“, dann wird gegessen. Rossini und „La Cenerentola“ statt „Wildentenpraliné mit eingelegten Zwetschgen und Friséesalat an Trüffeljoghurt“. Das passt insofern gut, als dass Gioachino Antonio Rossini ein vorzüglicher Koch war, der sich später im Leben mehr der Küche als dem Komponieren widmete. Und der Auftritt des internationalen Ensembles „Accademia di Montegral“ ist tatsächlich mehr als eine üppige Entschädigung fürs Warten.

 

Sponsoren unterstützen Event

180 Gäste waren am Samstag in das Gewölbe des Eventrestaurants im Erbacher Schloss gekommen. Eingeladen hatte der Ulmer Gastronom Ebbo Riedmüller zusammen mit dem „Wilden Wirt“ Jonas Baumgärtner. „Ich fand, es war mal wieder Zeit, etwas Gutes zu tun“, sagte Riedmüller zur Begrüßung. Ihm habe ein Benefiz-Essen vorgeschwebt – und Baumgärtner habe sofort zugesagt. Mit der SÜDWEST-PRESSE-Aktion 100.000/Ulmer helft, dem „Support Ulm e.V.“ und der „Concordia-Sozialprojekte“ waren schnell Partner gefunden, die den Erlös aus dem Benefiz-Dinner zu gleichen Teilen bekommen.
Der Abend sei die 150 Euro pro Person wert, aber es sollte schließlich auch ein erklecklicher Betrag für den guten Zweck zusammenkommen, sagte Riedmüller. Dafür sorgten eine Reihe weiterer Partner, die zum Beispiel Gläser und Geschirr unentgeltlich zur Verfügung stellten. Kaum zu glauben, mit welchem Tempo gerade mal ein Dutzend Helfer an den 180 Plätzen das Essen auf- und die leeren Teller wieder abtrugen. Obschon größtenteils keine professionellen Kräfte, servierten sie freundlich und fachmännisch das zum Augenschmaus angerichtete Essen.

„Accademia di Montegral“ zu Gast in Erbach

Die sechs Künstler der „Accademia di Montegral“ und ihren Gründer und Leiter Gustav Kuhn hatte der Neu-Ulmer Kunstmäzen Werner Schneider als Gastgeschenk nach Erbach „mitgebracht“. Kuhns Credo: Junge Künstler fernab vom Kommerz des Kunstbetriebs, insbesondere von der Abhängigkeit der Agenturen, ganzheitlich auszubilden. Ihren Sitz hat die Accademia in der italienischen Stadt Lucca.
Concordia-Sozialprojekte ist eine Kinderhilfsorganisation, die vor allem in Osteuropa und auf dem Balkan tätig ist. Laut Homepage betreut sie jährlich 12 000 Kinder. Der 2005 gegründete Verein Support Ulm ist ein gemeinnütziger Verein, der die medizinische Versorgung in der Dritten Welt unterstützt. 
Ihr mache das Servieren Spaß, sagte Sarah. Im normalen Leben Leiterin eines Kindergartens, sei sie gefragt worden, ob sie denn bei einem „Feschtle“ helfe. Auch Sarah arbeitete an diesem Abend ehrenamtlich. Während sie flotten Schrittes in dem schönen Gewölbe unterwegs war, blieb den Gästen Zeit zum Plausch mit Tischnachbarn und Freunden.
 
 
  

Geheimnisse aus der Küche

„Ruhen lassen“ sei das A und O für ein Hirschfilet, erklärte derweil der Mitarbeiter in der Küche. Knusprig angebraten, mit appetitlich rosa Innenleben, lagen die Fleischstücke in den Edelstahlpfannen. Was den Kochlaien erstaunte: Kein Tropfen Saft verlor das Gewebe. Das Geheimnis: Die Portionen immer bei Zimmertemperatur verarbeiten, also das Fleisch eine halbe Stunde vorher aus dem Kühlschrank nehmen, dann „richtig scharf“ anbraten, maximal 30 Sekunden von jeder Seite. Anschließend beiseite stellen und ruhen lassen.

Viel Applaus für Musik

Auf die Vorspeise folgten Saibling auf Champagnerkraut und einem Hauch Vanille sowie Rosa Hirsch mit Bockbierjus, Wirsing und gefüllten Gnocchi. Bevor Schokoladen-Crumble das Benefiz-Dinner abschloss, sorgten die Sängerinnen und Sänger der Accademia mit Mozart, Donizetti, Verdi und natürlich Rossini für ein mit großem Applaus bedachtes Klangerlebnis. In den fünf Stunden waren Herz und Sinne der Besucher voll auf ihre Kosten gekommen. Zufrieden war auch Karl Bacherle, Vorsitzender der SÜDWEST PRESSE Aktion 100.000: „Ich bin dankbar, dass es Menschen gibt, die so etwas organisieren und welche, die durch ihren Eintritt oder durch Mitarbeit im Hintergrund einem solchen Abend zum Erfolg verhelfen.“
 

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