22.12.2022

Evobus spendet 83.000 Euro: „Das ist Ehrensache“

83.000 Euro! Belegschaft und Geschäftsführung von Evobus bescheren der Aktion 100.000 und Ulmer helft die größte Firmenspende der aktuellen Benefiz-Saison.

In der Auslieferungshalle von Daimler-Trucks geht es an dem Montagmorgen im Dezember geschäftig zu: Ein Mann kurvt mit einer respektablen Aufsitz-Putzmaschine in langen Schlaufen um die nagelneuen Busse herum, ein anderer verpasst mit einem Poliertuch der Front eines Reisebusses finalen Glanz. Akkurat schräg geparkte Setras sind die perfekte Kulisse für ein herausragendes Ereignis: Aktion 100.000-Schirmherr, SÜDWEST PRESSE-Chefredakteur Ulrich Becker und Aktion 100.000-Leiter Karl Bacherle bekommen sagenhafte 83.000 Euro „ausgeliefert“.

Belegschaft spendet halbe Stunde Lohn an Menschen in Not

Die Evobus-Belegschaft hat auf eine halbe Stunde Lohn verzichtet, um das Geld bedürftigen Menschen in der Region zur Verfügung zu stellen. Eine Abordnung der Geschäftsführung und des Betriebsrats um Till Oberwörder (Leiter Daimler Buses und Evobus-Chef) und Betriebsratschefin Andrea Reith ist dabei, als der Betrag symbolisch den Besitzer wechselt.
 
 
 
Ob in guten oder in schlechteren Zeiten: Bereits zum 14. Mal in Folge haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Evobus auf den Lohn für eine halbe Stunde Arbeit verzichtet, bereits zum 14. Mal hat die Geschäftsführung den Betrag großzügig erhöht. Die Spende in diesem Jahr toppt trotz der widrigen wirtschaftlichen Umstände die Spendensummen der vergangenen Jahre. Mit 83.000 Euro wird der bisherige Rekord von 82.000 Euro im vergangenen Jahr übertroffen.

Für Betriebsratschefin ist die Hilfe „Ehrensache“

Aktion 100.000-Leiter Karl Bacherle und Schirmherr Ulrich Becker sprechen der Belegschaft und Geschäftsführung ihren Dank aus. „Das ist ein tolles Signal für die ganze Region“, meint Becker, worauf Andrea Reith, die Betriebsratsvorsitzende von Evobus, rasend schnell mit „Das ist Ehrensache“ reagiert. Bacherle verdeutlicht drastisch, dass Helfen wichtiger denn je sei. Die Altersarmut nehme dramatisch zu und Menschen, die bisher ihr Leben finanziell im Griff gehabt hätten, rutschten stark ins Minus. „Jetzt sind auch die in Not, die knapp über der Beitragsbemessungsgrenze liegen und deshalb keinen Heizkostenzuschuss bekommen.“

Evobus-Chef bekennt sich trotz Krisenzeit zur Großspende

Dass das Geschäft mit den Bussen nicht auf der Überholspur ist, kann man aus den Worten von Till Oberwörder schließen. „Wir liegen 50 Prozent unterhalb des Zehnjahresschnitts, was den Markt anbelangt“, macht der Evobus-Chef keinen Hehl aus der Lage. Dennoch ist er optimistisch: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Trotz Krisenzeiten sei es selbstverständlich, dass Evobus die Region mit einer Spende unterstütze, bekennt er sich zum Benefiz-Engagement.
Für die seit 52 Jahren bestehende Aktion 100.000 ist der Scheck von Evobus die größte Firmenspende der Saison. Jeder Cent geht direkt an Bedürftige weiter, da bei der Aktion 100.000 keine Verwaltungskosten anfallen.

Umfrage: Warum für die Aktion 100 000 auf Lohn verzichten?

Markus Grees (52), Meister in der Lackierung, seit 1988 im Unternehmen:„Hier mitzumachen ist für mich eine Selbstverständlichkeit und die halbe Stunde habe ich dafür sehr gerne gespendet. Es ist schön, dass wir mit den gespendeten Minuten etwas Gutes bewirken können.“
Leon Sippach (19), Dualer Student, seit 2022 bei Evobus:
„Ich bin zwar erst seit kurzem im Unternehmen, finde es aber super, dass es die Möglichkeit gibt, sich an dieser Aktion zu beteiligen und damit anderen Menschen zu helfen.“
Christoph Bosch (32), Meister in der Lackierung, seit 2006 im Betrieb:
„Ich finde diese Aktion sehr gut, vor allem, dass die Hilfe regional ankommt. Da habe ich gerne mitgemacht.“
 
 
Sabrina Thunig (38), Fertigungsmechanikerin, seit 2001 bei Evobus:
„Ich bin jedes Jahr dabei, weil ich es gut finde, Menschen und Familien hier in der Region zu unterstützen. Und meine Oma hat immer gesagt: ‚Geben ist seliger denn nehmen‘.“