06.02.2024
Publikum gerät ins Schwelgen
Aktion 100 000 Das Heeresmusikkorps Ulm begeistert im CCU beim Heimspiel zum Abschluss der 53. Spendenrunde.
Selten war das CCU so proppenvoll, die fast 1500 Plätze beim Neujahrskonzert des Heeresmusikkorps Ulm nach Wiener Vorbild zum Abschluss der 53. Spendenrunde der Aktion 100 000 und Ulmer helft schon länger ausverkauft. Ein Publikumsrenner, bei dem ein besonderer Mann mit Musik, Lobes- und Dankeshymnen gefeiert und verabschiedet wurde: Aktionsleiter Karl Bacherle, der nach über einem Vierteljahrhundert mit 65 in den Ruhestand geht.
Überaus erfolgreich verbuchte Bacherle mit seinem Team in 27 Jahren knapp 20 Millionen Euro an Spendengeldern laut Ulrich Becker, dem Schirmherrn der Benefiz-Aktion und Chefredakteur der SÜDWEST PRESSE. In seinem Rückblick betonte Bacherle auch, dass das Heeresmusikkorps Ulm „am längsten an der Seite der Aktion“ sei. Hochmotiviert zogen die mehr als 50 Grau-Uniformierten mit drei Gästen und Moderatoren aus eigenen Reihen alle Register bei ihrem Heimspiel.
Festlich die Visitenkarte: „Renaissance Dances“, eine Originalkomposition des Japaners Yosuke Fukuda mit Bläserglanz und mittelalterlichen Schlagwerk-Klängen. Unter der mitreißenden Leitung von Hauptmann Dominik Koch wirbelte das diplomierte Aufgebot fingerschnipsend, pfeifend und mit Mambo-Rufen durch heikle Rhythmuswechsel und harmonische Kühnheiten in Tänzen aus Leonard Bernsteins „West Side Story“. Nach dem 20-Minüter dann „Danzon No. 2“ von Arturo Marquez, geboten mit Verve und Grandezza.
Bravouröse Soli
Zum Schwelgen und Mitwippen verführten Paradestücke mit bravourösen Soli nach der Pause. Bei schmissigen Märschen, eleganten Walzern und rassigen Polkas, vor allem der Strauß-Dynastie, gab es auch weniger Bekanntes zu entdecken, etwa den „Champagner Galopp“ des Dänen Hans Christian Lumbye mit finalem Korken-Plop. Als Krönung der knapp dreieinhalb kurzweiligen Stunden dann der Zugaben-Dreier, darunter der Radetzky zum Mitklatschen und der „An der schönen blauen Donau“-Walzer, dem Konzertmotto. Klar, Standing Ovations.
Ein Artikel von: Christa Kanand