18.04.2024
Stadtkapelle Ulm spendet 1.000 EURO
Traditionell findet das Herbstkonzert der Stadtkapelle Ulm zur offiziellen Eröffnung der Spendensaison der Aktion 100 000 und Ulmer helft in der Pauluskirche statt. Martin Bendel, 1. Vorsitzender des Musikvereins und Finanzbürgermeister der Stadt Ulm, übergab nun einen Scheck in Höhe von 1.000 EURO an Aktionsleiter Chris Mertl.
Bei der Übergabe im Rathaus herrschte Einigkeit, die gute und langjährige Zusammenarbeit auch künftig fortführen zu wollen.
Das Konzert am 25.11.2023 stand diesmal unter dem Titel „Hell and Heaven“ – „Hölle und Himmel“.
Konzertbericht von Petra Lehmann, SWP:
Eineinhalb Stunden musikalische Hochspannung mit einem Bläserensemble auf sehr hohem Niveau, das sich glücklich schätzen darf, einen so engagierten und kompetenten Dirigenten wie Franco Hänle zu haben.
Los ging es mit den „Early Hungarian Dances“ des ungarischen Komponisten Ferenc Farkas. Dieser hatte sich von Tänzen des 17. Jahrhunderts inspirieren lassen und die fünf kleinen Stücke in frühbarocker Manier für Bläserquintett umgesetzt. Bei Debussys „Golliwogg’s Cake-walk“ nahm der Klangkörper in dem Arrangement für Bläserensemble bereits sichtlich Gestalt an. Toll, wie die Musiker diese Ragtime-Komposition darboten.
Ein Genuss der seltenen Art war Philip Sparkes „Song for Ida“, ein Solo für Euphonium. Bernd Geser, der dieses und andere Blechblasinstrumente selbst baut, zeigte sich hier als versierter und einfühlsamer Musiker. Bei Händels „Passacaglia“ war die Stadtkapelle dann komplett auf der Bühne vereint. In dem Arrangement von Robert Longfield kamen alle Klangfarben eines modernen Blasorchesters zum Ausdruck.
Langsam näherte sich das Konzert dann seinem Höhepunkt: Der Österreicher Siegmund Andraschek hat eine „Fanfare of the Universe“ geschrieben, die zu einer Reise durchs All einlädt. Auch die Welt der Zahlen, die Mathematik, bettet er in seine Komposition mit ein. Ein faszinierendes Stück Musik! Der Amerikaner Rossano Galante hingegen beschäftigt sich in „Afterlife“ in anderer Weise mit dem Universum und stellt sich die Frage, was eigentlich nach dem Tod passiert.
Ähnliches vollzieht sich bei der „Symponie Nr.1 – Hell and Heaven“ des erst 42-jährigen spanischen Komponisten Óscar Navarro. Der Namensgeber des Herbstkonzerts und dessen Finale rang den Musikern und seinem Dirigenten einiges ab: Auch hier geht es um die Frage, ob Hölle und Himmel existieren und die unlösbare Antwort darauf. Die Seele wird auf eine musikalische Reise und in den Kampf zwischen Gut und Böse geschickt. Klavier, Orgel und Harfe unterstützen die Bläser in diesem Kampf, der so harmlos beginnt und sich dann so fulminant steigert. Am Ende sind in der Pauluskirche alle sichtlich erschöpft – aber glücklich.