31.10.2024

Die Not der Mitbürger lindern

Der Verkauf des Ehinger Adventsloskalenders startet bald. Der Erlös der 2750 Exemplare fließt an den Ehinger Sozialfonds „Bürger für Bürger“. 

Der Hauptpreis des Ehinger Adventsloskalenders versteckt sich hinter dem Türchen mit der Nummer 24: Diesmal kann man ein Balkonkraftwerk der Ehinger Energie gewinnen. In diesem Jahr warten wieder rund 150 Preise im Gesamtwert von 6000 Euro auf die Gewinner. Der Verkaufspreis je Kalender liegt bei fünf Euro. Der gesamte Erlös fließt wieder an den Ehinger Sozialfonds „Bürger für Bürger“, ein Netzwerk der Hilfe für Menschen in Not in Ehingen und Region von Caritas, DRK Ehingen und der SÜDWEST PRESSE Aktion 100 000. Den ersten der insgesamt 2750 Exemplare überreichte Chris Mertl, der neue Leiter der „Aktion 100 000 und Ulmer helft“, am Dienstag in der Ehinger Geschäftsstelle der SÜDWEST PRESSE an Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann.

Der Dank des Schirmherrn

Der Schirmherr des Adventsloskalenders nahm die kleine Feierstunde zum Anlass, den Initiatoren des Sozialfonds „Bürger für Bürger“ und Sponsoren der Aktion danke zu sagen. „Sie helfen mit, dass die Empfänger ihr Leben ein Stück besser gestalten können.“ Baumann versicherte, dass er wieder einige Exemplare für seine Familie kaufen werde. „Selbst wenn man keinen Preis gewinnt, gewinnt man dennoch Freude an der Gewissheit, seinen Mitmenschen in großen Notlagen helfen zu können.“ Auch Martin Tröster schloss sich dem Dank des Oberbürgermeisters an. Der Ehinger SÜDWEST PRESSE-Redaktionsleiter griff das Lob von Chris Mertl an Elisabeth Waibel als die „treibende Kraft des Ehinger Sozialfonds“ auf und hob hervor, dass diese für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement unlängst mit der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden war.

 

Verkaufspreis bleibt stabil

Zum Verkaufspreis des Ehinger Adventsloskalenders merkte Martin Tröster an: „Wir haben die Inflation außen vor und den Preis bei fünf Euro belassen. An den Menschen in Not geht die Inflation allerdings nicht vorbei.“ Was Elisabeth Waibel unterstrich. Bislang seien schon Hilfen in Höhe von 72.000 Euro ausgezahlt worden. „Wir spüren, dass die Not größer wird. Jede Krise trifft immer zuerst die sozial schwachen Menschen“, erläuterte die Ansprechperson für den Ehinger Sozialfonds „Bürger für Bürger“ aus langjähriger Erfahrung. Wobei die Not inzwischen auch Familien der Mittelschicht treffe. Hohe Energiekosten, Vorauszahlungen oder Nachzahlungen der Nebenkosten, gestiegene Hypothekenzinsen, Mietkautionen, nicht zuletzt hohe Mietzahlungen und Preisehöhungen bei Lebensmitteln und Dingen des täglichen Lebens bildeten den Schwerpunkt bei vielen Notlagen.

 

Elisabeth Waibel nannte als Beispiel eine alleinerziehende Mutter mit vier kleinen Kindern, deren Mann die Partnerschaft aufgelöst habe; nun stehe die Wohnraumsicherung von Mutter und Kindern im Mittelpunkt. Oft sei dies der einzige Puffer, bis die Unterstützung durch die Ämter greife. Nicht selten seien auch Anträge von Familien dabei, die in Zeitarbeitsfirmen zu geringen Löhnen beschäftigt seien oder gar kurzfristig arbeitslos wurden – die ebenfalls unbürokratisch und schnell finanzielle Unterstützung benötigten, bis die staatlichen Hilfen anlaufen, ergänzte Petra Fiderer von der Caritas. „Viel Geld fließt an Familien, weil auch die Kinderarmut immer größer wird“, fügte Elisabeth Waibel an. Jeder der rund 160 bis 170 Fälle werde jedes Jahr gewissenhaft geprüft, auch, ob der Sozialfonds den Antragstellern mit einem Darlehen oder einem Zuschuss unter die Arme greifen könne.

Ein Artikel von Renate Emmenlauer


Verkaufsstellen in Ehingen:

SÜDWEST PRESSE Ehingen, Sparkasse (Marktstraße), Donau-Iller-Bank eG (Pfisterstraße), VR-Bank Alb-Blau-Donau eG, Autohaus Vögtle und Waibel