15.05.2015

Unterstützen Sie den schwerkranken Andreas Butzmann!

Andreas Butzmann ist schwer krank. Er muss monatlich 1500 Euro für seine Cannabis-Therapie bezahlen, um ein halbwegs schmerzfreies Leben zu führen. Geld, das der 31-Jährige bald nicht mehr aufbringen kann.


Andreas Butzmann hat seine Zuversicht wiedergewonnen. Er sagt: „Es ist wieder Hoffnung da.“ Der 31-Jährige aus dem Pfaffenhofener Ortsteil Beuren leidet an einem seltenen Gen-Defekt – und unter starken Schmerzen. „Das einzige, was hilft, ist Cannabis.“ Andreas Butzmann darf Marihuana legal konsumieren, nicht aber anbauen. Vor zwei Monaten hat die SÜDWEST PRESSE über das Schicksal des Mannes berichtet. Die Reaktionen auf den Artikel haben dem 31-Jährigen Mut gemacht. „Der Rückhalt aus der Bevölkerung ist wunderbar. Damit hätte ich gar nicht gerechnet.“
Hereditäre Neuropathie, kurz HNPP, gilt als unheilbar. Andreas Butzmann ist Anfang 20, macht eine Lehre als Lebensmitteltechniker, als Arme und Beine taub werden, sich diese Krankheit das erste Mal bemerkbar macht. HNPP schädigt Nervenbahnen, führt zu Lähmungen und Empfindungsstörungen – und verursacht Schmerzen, die Betroffenen das Leben zur Hölle machen. Die Krankheit ist fortgeschritten, Butzmann seit langem arbeitsunfähig und Frührentner.
Gerade einmal 380 Patienten in Deutschland haben eine Erlaubnis für den Erwerb von Marihuana-Produkten, ausgestellt vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn. Andreas Butzmann ist einer von ihnen. Doch der Erwerb von Cannabis in Apotheken ist teuer. Manchmal sei er wegen Lieferschwierigkeiten gar nicht möglich.
Der 31-Jährige benötigt bis zu 100 Gramm pro Monat. Er muss dafür monatlich 1500 Euro aufbringen, um ein halbwegs schmerzfreies Leben zu führen. Die Krankenkasse zahlt in der Regel nichts. Butzmanns finanzielle Reserven und die seiner Mutter sind so gut wie erschöpft. Der 31-Jährige hofft deshalb auf Spenden. „Sonst werde ich wohl einen Kredit in Höhe von 12 000 Euro für den Rest dieses Jahres aufnehmen müssen.“ In den sozialen Netzwerken im Internet haben sich viele Menschen solidarisch mit ihm erklärt, einige angekündigt, finanziell helfen zu wollen. „Dafür bin ich super-dankbar.“
Um die Schmerzen zu bekämpfen, hat Andreas Butzmann zuletzt immer wieder mal Morphium-Pflaster verschrieben bekommen, die er jedoch nicht verträgt. „Ich muss mich dann stundenlang erbrechen. Das ist der Horror.“
Butzmann weiß, wie es sich anfühlt, am Ende seiner Kräfte zu sein. Vor einigen Wochen brachte ihn ein Rettungswagen wieder einmal in eine Klinik. „Ich hatte acht Kilo abgenommen und war am Boden.“
Derzeit geht es ihm recht gut. „Weil ich das Cannabis aus der Apotheke habe.“ Auf Opiate kann er verzichten, die Schmerzen sind erträglich, der Appetit ist wieder vorhanden.
Der Anbau von Marihuana ist verboten. Andreas Butzmann hat es dennoch getan und deshalb reichlich Ärger. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen Drogenbesitzes in nicht geringer Menge, juristisch gesehen ein Verbrechenstatbestand.
Andreas Butzmanns Strafverteidiger Ingo Hoffmann erwartet, dass sich sein Mandant demnächst vor einem Gericht verantworten muss. Die Polizei spricht von „einem menschlich schwierigen Fall“, Anwalt Hoffmann von besonderen Umständen, die den Drogenanbau rechtfertigen.
Das sieht die Ulmer Bundestagabgeordnete Hilde Mattheis ähnlich. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD hat mit Andreas Butzmann Kontakt aufgenommen, will ihn unterstützen. Mattheis setzt sich schon lange für die Legalisierung des Cannabis-Anbaus für Schwerkranke ein. Sie sagt: „Es geht dabei nicht um Sucht, sondern um Schmerzlinderung.“



Spenden für Andreas!

Gezielte Hilfe
Wer Andreas Butzmann unterstützen möchte, kann dies über die Aktion 100.000 und Ulmer Helft tun.
Einfach auf der Überweisung unter Verwendungszweck das Stickwort "Andreas" notieren: bei der Ulmer Volksbank (IBAN: DE 79 63090100 0002 3640 18, BIC: ULMVDE66) und bei der Sparkasse Ulm (IBAN: DE 47 6305 0000 0000 1000 03, BIC: SOLADES1ULM).