04.02.2022

Neuer Rekord: 1 042 036 Euro!

Benefizbilanz Nach der Topsumme im Jubiläumsjahr bescheren die Spenderinnen und Spender der Aktion 100 000 und Ulmer helft das bisher beste Ergebnis.

Ein Wechselbad der Gefühle. Das war die 51. Spendensaison der Aktion 100 000 und Ulmer helft für das Organisationsteam. Die Inzidenzen und Corona-Regeln von zwei Bundesländern gaben den Takt vor, auf den Jubel folgte der Frust – und umgekehrt. Mal war eine Veranstaltung sicher, dann wieder nicht, dann wieder sicher, undsoweiterundsofort. Ein ständiges Auf und Ab, nervenzerrend. Keine(r) hätte je gedacht, dass ausgerechnet diese Achterbahn- Benefizrunde ein Superergebnis einfahren würde. Am wenigsten Aktionsleiter Karl Bacherle selbst. Doch manchmal werden nie geträumte Träume wahr. Das Endergebnis liegt nicht nur wieder über einer Million, sogar der Spendenrekord im Jubiläumsjahr 2021 ist geknackt. Unvorstellbares geschieht: Bacherle ist sprachlos. Und so können die Schirmherren OB Gunter Czisch und SÜDWEST PRESSE-Chefredakteur Ulrich Becker an einem windigen Wintertag auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz einen symbolischen Scheck mit 1 042 036 Euro entrollen. Damit hat die Aktion 100 000 seit Bestehen 19 546 635 Euro eingespielt. Der Oberbürgermeister wertet das Ergebnis als positives Signal in düsteren Pandemie-Zeiten. Es zeige, wie tief die Solidarität in der Bürgerschaft verankert sei. Für Chefredakteur Ulrich Becker ist die hohe Summe ein Beweis dafür, dass die Menschen in Krisen enger zusammenrücken. Und er setzt augenzwinkernd neue Maßstäbe: Die Tatsache, dass zum zweiten Mal hinterheinander eine Million zusammengekommen sei, lege nahe, eine solche Summe zur Tradition werden zu lassen. Becker bedauert, dass Corona den Aktions-Veranstaltungen einen Strich durch die Rechnung machte. „Natürlich hat die Lebendigkeit gefehlt, die vielen Konzerte, die Versteigerung im Kornhaus.“ Dem kann Bacherle, der beim offiziellen Termin erwartungsgemäß seine Sprache wiedergefunden hat, nur zustimmen. Das hervorragende Ergebnis habe nur erreicht werden können, weil die Firmenspenden geblieben seien und die Spenden von Privatleuten zugenommen hätten. Außerdem hat die Auktion allein 100 000 Euro eingebracht. „Die Versteigerung war und ist unser Lebenselexir. Vom FSJler bis zur Ehrenamtlichen, alle haben an einem Strang gezogen und bis zur letzten Minute um jeden Versteigerungsartikel gekämpft“, ist der Benefizchef überzeugt. Bacherle erzählt von den Musikern Joo und Dieter Kraus, die nicht locker gelassen hätten und mit ihrer Hartnäckigkeit als einziges Konzert die Christmas Night in der Pauluskirche anschoben. „Das war ein einzigartiger Kraftakt, den wir gemeinsam gestemmt haben“, zieht Bacherle Bilanz. Er habe sich jedoch mehr als gelohnt, denn „Die Menschen waren danach regelrecht beseelt“. Ulrich Becker wirft einen optimistischen Blick auf die 52. Benefizrunde. Er rechnet damit, dass sie mit gewohnter Umtriebigkeit daherkommen wird. „Da sind dann wieder alle voll in Aktion für die Aktion 100 000.“ Der OB ist ebenfalls guter Dinge. Er frohlockt angesichts der 2021 ausgesetzten Weihnachtsevents werde man 2022 glücklich sein, wenn wieder was los sei und selbst Stress als „Weihnachtswellness“ empfinden. Spenden-Profi Bacherle rechnet mit einem Aktions-Geschäft wie vor Corona. Er freue sich auf ein Mehr an Leben mit Veranstaltungen unterschiedlichster Facetten. „Keiner muss Angst haben, dass wir künftig auf Konzerte in der Pauluskirche oder sonstwo verzichten. Auch Live-Theater wird es wieder geben“, macht er Lust auf die neue Benefizsaison.

Bericht: Birgit Eberle
Foto: Matthias Kessler