23.03.2015

Chor Levantate singt in der Pauluskirche „The Peacemakers“


Eine starke Aufführung gelang dem Chor Levantate in der Pauluskirche. Neben der Musik von Karl Jenkins waren Texte von Gandhi oder Mandela zu hören.

 

Als im September letzten Jahres Hartmut Premendra Meyer überraschend verstarb, waren die Sängerinnen und Sänger des Chores Levantate in den Proben für das November-Konzert mit dem „Canto General“ von Theodorakis zum 30-jährigen Chorbestehen. 24 Jahre gemeinsamer musikalischer Arbeit waren plötzlich beendet, und der Chor beschloss, das Konzert abzusagen. Doch die anstehende Reise wollte man antreten, um zusammen mit Chören aus aller Welt in der Carnegie Hall im Januar zum Martin-Luther-King-Day „The Peacemakers“ von Karl Jenkins zur Aufführung zu bringen.


27 Choristen reisten, vorbereitet von Paraskevi (Patty) Kontogianni, die man als kompetente Einspringerin gefunden hatte. Die griechische Dirigentin bereitete mit ihrem Mann Hendrik Haas, dem Chordirektor des Theaters Ulm, auch das Konzert vor, in dem nun der gesamte Chor Levantate das Werk des walisischen Komponisten vorstellte. Im April übernimmt der aus Augsburg stammende Daniel Böhm die Leitung des Chores.


71 Sänger standen auf den Podesten in der Pauluskirche, um die monumentalen Klangvisionen von Jenkins zu Gehör zu bringen. Auch zwei Gäste aus Schottland waren dabei, die der in New York ausgesprochenen Einladung an alle mitwirkenden Chöre gefolgt waren. Unter der sicheren Stabführung von Kontogianni gelang zusammen mit dem Projektorchester eine starke Aufführung des 75-minütigen Werkes.


Angeführt wurde das Streichorchester von Eduard Zondereger (Sonderegger), dem aus Karelien stammenden stellvertretenden Konzertmeister im Philharmonischen Orchester Ulm. Der junge Geiger glänzte immer wieder mit virtuosen Soli. Nicole Morbach an der Flöte sowie Ralf Ritscher am Saxophon und Uwe Lange am E-Bass waren die weiteren Instrumentalsolisten, die mit ihrem stupenden Können begeisterten. Für Klangfülle sorgte Andreas Weil an der Orgel, wenn er nicht im Chor mitsang. Helen Willis vom Theater Ulm erfreute mit klarem Sopran als Gesangssolistin.


Texte von Gandhi und Nelson Mandela, vom Dalai Lama, von Mutter Teresa, Albert Schweitzer und Anne Frank sowie über Martin Luther King erklangen neben Stellen aus Bibel und Koran. Sentenzen von Franz von Assisi, Baha’u’llah, Rumi und Seraphim von Sarov standen neben Poesie von Shelley, Terry Waite, Malory, Carol Barratt und Karl Jenkins. Allen Worten gemeinsam war die ewige Sehnsucht nach Frieden.