03.02.2019

Die Fans feiern Helter Skelter im Roxy

Es war wieder ein einziger Triumphzug, der Auftritt von Helter Skelter im Roxy zugunsten der Aktion 100 000 und Ulmer helft.


Was will man als alter Rockfan auch mehr, als einen Abend lang den Soundtrack der Jugend zu genießen? Die Songs aus Jugend­hauszeiten und der Kellerpartys – live erleben mit einer Band, die in Perfektion die Klassiker aus den 60er, 70er und 80er Jahren zelebriert.

Da hörte man jedes Zupfen an der akustischen Gitarre bei „Wish You Were Here“, da klangen die Sampleeffekte bei „Owner Of A Lonely Heart“ absolut originalgetreu, und bei „Another Brick In The Wall“ hob lautstark der Helikopter ab. Spätestens bei „Stairway To Heaven“ war man endgültig im siebten Rockhimmel angekommen.

Helter Skelter sind vor allem ein Kollektiv, aus dem heraus einzelne Musiker mit Solis glänzen. Wie etwas das Saxophon bei „Baker Street“, das Schlagzeug bei „Whole Lotta Love“ oder die Gitarren bei „More Than A Feeling“. Wobei einer dann doch herausragt: Sänger und Gitarrist Dan Lucas. Der Mann hat zu Recht die Casting-Show „The Voice Senior“ gewonnen. „Don’t Stop Believin‘“, „Easy Livin‘“ – wer die Originale kennt, kann das stimmliche Potenzial von Dan Lucas erst so richtig einschätzen. Ob Frontman Ian Gillan bei Deep Purple noch immer in der Lage ist, „Child In Time“ so eindringlich zu performen wie er? Gleichsam als Liebeserklärung an Lucas’ Stimme sangen die Fans im Roxy lautstark „You’re The Voice“ mit.

Überhaupt spürte man im Roxy die große Lust am Mitsingen. Am prägnantesten ganz sicherlich bei „Badlands“. Der Song von Bruce Springsteen war nie ein großer Singleerfolg, gilt aber als einer der besten Stücke vom Boss. Den Chorus sang das Publikum am Ende einfach weiter und weiter und weiter, und Helter Skelter waren, im besten Sinne des Wortes, genötigt, nochmals mit einzusteigen. Fortsetzung folgt sowieso, denn Helter Skelter werden auch im Februar 2020 wieder das Roxy rocken.


Foto: Helter Skelter vor 1200 begeisterten Fans im Roxy mit „The Voice Senior“ Dan Lucas (rechts). © Matthias Kessler

Ulm / Walter Notz