03.06.2019

Weinseliges und Schmalziges - ein voller Erfolg

Verwöhnprogramm für Gaumen und Ohren im Gewölbe der Valentinskapelle.

Es zählen die inneren Werte! Das Gerüst an der Valentinskapelle störte die Gäste des Genussabends „Weinseliges und Schmalziges“ nicht die Bohne. Im Kellergewölbe des „Schmalzhäusles“, wie der Volksmund die im 15. Jahrhundert erbaute Kapelle nennt, gaben sie sich der perfekten Gastgeberschaft des  Slowfood-Conviviums Ulm und der spritzigen Unterhaltung von Marlies Blume (alias Heike Sauer) und Tommy Reichle hin. Das geschichtliche Wissen zum Gewölbe lieferte  Henning Petershagen, der mit viel Sachverstand und gewohnt unterhaltsam die Vergangenheit in die Gegenwart holte. Und apropos Bohne: die gab es in Form eines schwäbischen Feuerbohnenaufstrichs auf Brot, gezaubert von Olivegrital.  In jedem der vier historischen Gewölberäume, die lange vor dem Bau der Kapelle als Weinkeller der Mönche von Bebenhausen, dann als Grablege und später als Schmalzlager der Stadt dienten, waren bei dem Genussabend Köstlichkeiten zu haben. Das  Herrlinger Gasthaus Rössle kredenzte Tafelspitz, die Feldwirtschaft Bermaringen gefüllten Paprika, die Fischmanufaktur Lefrank  Forellenvariationen, das Gasthaus Ochsen aus Ehingen Spargelmaultäschle mit Kartoffelsalat in Biervinaigrette, der Rothe Ochsen aus Laupheim eine Kreation mit schwäbisch-hällischem Schinken und Alblinsen, die Brennerei  Rössle (Seißen) diverse Edelbrände, das Gasthaus Knupfer aus Ehingen-Dettingen ein knusprig verfeinertes Erdbeer-Joghurtmousse  und das Haus Fahrenkamp erlesenen Kaffee. Flüssiges steuerten Winzer Bader (Remstal) und die Bergbrauerei bei.
Tief unter dem Südlichen Münsterplatz blieb es nicht nur bei Gaumenfreuden, auch Ohren und Augen wurden gebührend verwöhnt. Auf den schwungvollen musikalischen Empfang von  Marlies Blume – wie immer in ihre persönliche Signalfarbe Rosarot gekleidet - und Straßenmusiker Tommy Reichle folgten noch weitere bejubelte Einlagen.
„Weinseliges und Schmalziges“ wurde bereits zum zweiten Mal von Slowfood gemeinsam mit  und zugunsten der Aktion 100 000 initiiert. „Es ist uns eine Ehre, dass uns Münsterbaumeister Hilbert die sonst verschlossenen Räume zur Verfügung gestellt hat“, freute sich Ingrid Maucher-Marquardt, Leiterin des Ulmer Slowfood-Conviviums. Der Erlös des Abends geht nach dem Willen des Conviviums an die Aktion Wärmestube, bei der Ehrenamtliche an Sonn- und Feiertagen für Obdach- und Wohnungslose kochen.

Fotos: Volkmar Könneke, Axel M. Blessing