28.04.2020

KreisLand-Frauenverband Blaubeuren spendet 2.500 Euro

Die Kreislandfrauen Blaubeuren haben ihre Mitglieder der 22 Ortsvereine in diesen schwierigen Zeiten der Corona Pandemie dazu ermuntert und gebeten sich solidarisch für die Mitmenschen einzusetzen und sich dort einzubringen wo es möglich ist. 2.500 Euro spendet der Kreislandfrauenverband für die Taffelläden in Blaustein, Laichingen und Blaubeuren.

Solidarität: Viele Frauen in Blaubeuren und der Region arbeiten nach Hilfsaufrufen an einem Gesichtsschutz, wie er ab diesem Montag vorgeschrieben ist. Von Karin Mitschang und Thomas Spanhel

Von heute an gilt Maskenpflicht beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr. Knapp 40 Näherinnen, die sich nach einem Hilfsaufruf der AWO-Vorsitzenden Karen Weber in den sozialen Netzwerken gemeldet hatten, bleiben auch nach ihrem Großauftrag für das Karl-Christian-Planck-Spital in Blaubeuren weiter voll im Einsatz. 1.500 Stoffmasken stellten sie innerhalb kürzester Zeit her, nachdem Heimleiterin Eveline Venohr um Unterstützung für die Menschen im Spital gebeten hatte und den Stoff zur Verfügung stellte. „Das ist der Wahnsinn, was alles möglich ist in so einer schlimmen Zeit“, kommentierte die AWO-Vorsitzende, die die neue Masken-Pflicht „sehr, sehr gut findet“, damit sich die Menschen nicht so leicht anstecken. Die meisten Blaubeurer Frauen, die sich untereinander oft gar nicht kennen, wollen in den nächsten Tagen weiter Masken herstellen – jetzt zum Preis von rund sieben Euro. Weber möchte eventuell die Gewerbeanmeldung für ihren Nachhilfedienst um eine Näherei erweitern, denn: „Wir wollen ja keine Schwarzarbeit betreiben und die meisten Frauen haben kein eigenes Kleingewerbe.“ Stoffspenden haben die Näherinnen, die zuhause 25 bis 120 Masken am Tag schneidern, vom Rotary-Club erhalten. Nur Gummiband ist schwer zu bekommen. Karen Weber hofft, dass sich jeder dann auch noch über den korrekten Gebrauch von Schutzmasken informiert und genügend Masken anschafft, so dass beim Einkaufen künftig regelmäßig gewechselt werden kann und das Virus tatsächlich nicht weitergegeben wird. Auch Frauen in Blaubeurer Geschäften sitzen jetzt oftmals hinter den Nähmaschinen, um die Nachfrage nach dem jetzt so begehrten Nasen-Mund-Schutz bewältigen zu können. Teilweise werden Vorbestell-Listen angefertigt oder zusätzliche Öffnungszeiten eingebaut. Im Kreislandfrauenverband Blaubeuren nähen immer mehr Ortsvereine ehrenamtlich Nasen-Mund-Masken – zum Teil in doppelter Stofflage, um eventuell einen Filter einlegen zu können, berichtet die Vorsitzende Brigitte Huober. Begonnen hat alles mit einer Solidaritätsaktion zugunsten der Tafelläden im Kreis, die wegen der Corona-Pandemie geschlossen werden mussten. Um den dort kaufenden Menschen, meist älteren Stammkunden, die vom Coronavirus besonders bedroht sind, mit Einkaufsgutscheinen zu helfen, spendeten die Landfrauen insgesamt 2.500 Euro an die SÜDWEST PRESSE-Aktion 100 000, ebenso wie Kartoffeln als Sachspende. Danach begannen die Ortsvereine Ersingen und Blaubeuren-Gerhausen mit den Arbeiten an den Schutzmasken, inzwischen haben sich andere Ortsvereine wie Temmenhausen und Bermaringen angeschlossen. „Die Nachfrage steigt ständig“, berichtet Brigitte Huober, die auf das Motto der Landfrauen in Zeiten der Corona-Pandemie verweist: „Mut machen – Solidarität leben – aktiv bleiben“.

Foto: KreisLandFrauenverband Blaubeuren