22.04.2021

Glücklich mit den neuen Räumen

Soziales Der Förderkreis für werdende Mütter und Familien in Not hat nach langer Suche in Söflingen eine neue Bleibe gefunden. Pullis, T-Shirts und Hosen liegen schon in den Regalen bereit. 

"Obst- und Gemüse Conrad“ steht aktuell noch über den Schaufenstern in der Enderlegasse 27. Doch in den Räumen lagern keine Karotten und Äpfel mehr, stattdessen haben Kinderkleider, Spielsachen und Schuhe Einzug gehalten: Der „Förderkreis für werdende Mütter und Familien in Not“ hat in Söflingen eine neue Heimat gefunden. Mitte 2020 waren dem Verein die Räume am Ehinger Tor gekündigt worden. Eine schwierige Suche begann: „Ich habe sehr viele Läden angeguckt, aber die meisten waren viel zu teuer oder nicht passend“, sagte die Vorsitzende Ursula Bürzle. Denn da der Verein sich ausschließlich durch Spenden finanziert, ist das Budget begrenzt. Und da nur wenige ihrer Kunden ein Auto haben, ist eine gute Bus- oder Bahnanbindung notwendig.

Durch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin habe sie von dem leerstehenden Ladenlokal in Söflingen erfahren, das in der Nähe einer Straßenbahnhaltestelle liegt, sagte Bürzle. „Da war noch ein Kühlhaus drin, aber das konnten wir ausbauen.“ Zwar seien die Räume etwas kleiner als am Ehinger Tor, „aber das reicht uns.“ Auch die Miete sei bezahlbar. Sie seien sehr glücklich mit ihrer neuen Bleibe. Beim Umzug habe die Stadt Ulm den Verein unterstützt, sagte Kassiererin Beate Thumm. „Durch einen Kostenzuschuss konnten wir eine Firma beauftragen, dafür bedanken wir uns sehr.“

Seit einigen Wochen nun ist alles eingerichtet, Pullis, T-Shirts und Hosen liegen sorgsam nach Größe sortiert in den Regalen. „Corona macht natürlich alles schwierig, wir dürfen nicht aufmachen“, sagte Thumm. „Daher ist telefonischer Kontakt zu unseren Kunden ganz wichtig. Sie rufen an, wir fragen nach der Größe des Kindes und ob es ein Junge und ein Mädchen ist.“ Dann packen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Taschen mit Kleidung, welche die Kunden an einem festen Termin vor der Tür abholen können.

Sie sind froh, auf diese Weise für Familien da sein zu können, denn der Bedarf sei nach wie vor groß. 2020 seien fast 500 Kinder aus Ulm und den benachbarten Landkreisen versorgt worden. „Und vom Gefühl her werden es immer mehr“, sagte Bürzle. Die Taschen, in denen die Kleider zur Ausgabe bereitliegen, werden bei der Caritas genäht. „Sie machen auch Handtücher, Matschhosen und Kinderdecken für uns.“

Über diese praktische Hilfe freuten sie sich sehr. Genauso wie über die finanzielle Unterstützung durch verschiedene Stiftungen und die Aktion 100 000. „So können wir unsere Miete zahlen und für die Familien immer wieder etwas zukaufen.“


Info

Wer den „Förderkreis für werdende Mütter und Familien in Not“ gezielt mit einer Spende unterstützen möchte, vermerkt auf seiner Überweisung an die Aktion 100000 unter Verwendungszweck das Stichwort „Mütter und Familien“. 


Spendenkonten sind eingerichtet bei der 

Sparkasse Ulm ( IBAN: DE4763 0500 0000 0010 0003 ) und der 

Volksbank Ulm-Biberach (IBAN: DE7963 09010000 0236 4018).

Für Spenden ab 201 Euro erhalten Sie von uns eine Zuwendungsbescheinigung.

 

 

 

 


Text: Sonja Fiedler