07.12.2015

Auktion von Aktion 100.000 und Ulmer helft bringt bisher 71.349 Euro

Vom Sack voller Biokartoffeln übers antike Schaukelpferd bis zum Kanada-Urlaub: Die zehnstündige Auktion im Kornhaus hat mit ihrem skurrilen Sortiment 71.349 Euro für den guten Zweck eingespielt.


Kassensturz ist morgens um 2 Uhr und bringt den Leiter der Aktion 100.000 und Ulmer helft zum Jubeln: „71.349 Euro, das ist das beste Tagesergebnis einer Versteigerung das wir je hatten“, kommentiert Karl Bacherle den Marathon-Benefiz am Samstag. Am Donnerstag geht es mit der Online-Auktion weiter.

Die stolze Summe ist der Beweis dafür, dass die gewohnt wilde Mischung an Dingen und Gutscheinen, die verklopft werden, beim Publikum vortrefflich ankommt. Gegen 20 Uhr stehen die Besucher dicht an dicht, wobei sich eine Pragmatikerin kurzerhand einen Korbsessel für 10 Euro ersteigert. Jetzt sitzt sie.

Keinen Korbsessel, lediglich einen Barhocker hat Auktionatorin Susanne Rothfuß-Wamsler, um die Versteigerung im XXL-Format zu überstehen. Sie bringt die Sachen Schlag auf Schlag unters Volk: Das versilberte WMF-Besteck im edlen Holzkasten geht genauso weg wie der Chronograph im Porsche-Design, die Marionette im Goldgewand und zwischendrin immer mal wieder kübelweise Joghurt, Clementinen und Weihnachtsbier. Wenn das Publikum mal nicht so zieht, dann wird es zum Steigern gebracht: „Würde Ihnen der Teppich besser gefallen, wenn er günstiger wäre?“, fragt Susanne Rothfuß-Wamsler, um später nachzuhaken: „Was müsste er denn kosten, damit er ihnen gefällt?“ Wie die Geschichte ausgeht? Natürlich findet der Teppich einen Interessenten – mit zwei Flaschen Wein obendrauf.

Ohne Zugabe wie einer Flasche Wein oder einem Gutschein für ein Happy Meal findet der Gutschein für eine Ayurvedische Ganzkörpermassage einen Abnehmer. Ein gebrauchtes Bügelbrett wird sogar von zehn auf 14 Euro raufgesteigert. „Sie könnat au alles brauche. Solche Leut’ braucht ma“, lobt Rothfuß-Wamsler die neue Besitzerin.

Und so findet den Abend über eine Warenverlagerung statt – vom Podium vorne in Richtung Publikum hinten. Unter einem Stuhl ist ein Plastik-Bulldog und das Spiel „Zicke Zacke Hühnerkacke“ deponiert. Sieht ganz nach Weihnachtsgeschenk für den Nachwuchs aus. Auf einem Stuhl hat eine Puppe Platz genommen, an der Wand lehnt ein gebrauchtes Rennrad.

Die Gulaschsuppe ist ausverkauft. Kein Problem. Muss man schon keine vollen Kistchen mit Clementinen heimtragen.